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Wie mer's macht isch's nix

„'s hätt jo net grad so hoiß sei miaßa, mir hend henterm Grill gschwitzt wia bleed ond d' Leut send bei dera Hitz' oifach net raus von drhoim!“

„Ha ja, der Rega isch scho lang nötig, aber heit hätt's jo no voll heba könna!“

Wie mer's macht isch's nix, oder? Zwischen beiden Aussagen liegen exakt 7 Tage. Die erste der beiden stammt vom Musikantenstammtisch beim Trachtenverein Almrausch Waiblingen am 20.07.2003 im Rahmen des Sommerfestes. Die zweite vom Musikantentreffen des Schwäbischen Albvereins Gruibingen am 27.07.2003. Das Wetter mag ja unterschiedlich gewesen sein, aber eines haben beide Veranstaltungen gemeinsam – sie waren praktisch bis auf den letzten Platz „ausverkauft“ und es hat den Musikanten und Gästen gleichermaßen viel Spaß bereitet.

Doch der Reihe nach:
Beim Trachtenverein Waiblingen war am Wochenende des 19. und 20. Juli Sommerfest angesagt, dessen krönender Abschluss am Sonntagabend der Musikantenstammtisch war. Nachdem die Hitze an beiden Tagen die Leute tagsüber nicht aus ihren Wohnungen lockte, außer vielleicht an Baggerseen oder in Freibäder, waren die Plätze ab 18 Uhr auf der grünen Wiese hinter dem Vereinsheim mit Beginn des Stammtisches komplett belegt. Zahlreiche Musikanten sorgten für den guten Ton an diesem Abend und spielten in ständig neuen Besetzungen mit- und manchmal auch „gegeneinander“. Improvisation war wieder mal gefragt, wie meistens bei diesen „Volksmusik-Sessions“ [volxmusigg-säsch'ns]. Am späten Abend konnte ein handverlesenes Publikum - das waren einfach diejenigen, die es noch so lange ausgehalten haben - sogar noch die Premieren zweier Moritaten erleben.

Der Schwäbische Albverein Gruibingen machte sein jährliches Musikantentreffen neben seiner Hütte irgendwo im Wald, hoch über dem Dorf (soll mich bitte niemand nach der Wegbeschreibung fragen, habe mich lotsen lassen!). Im letzten Jahr war's schon voll, doch diesmal waren - grob geschätzt – 25 Musikanten dabei. Richtig spannend wurde es gegen Nachmittag, als der bis dahin strahlend blaue Himmel zumachte und rabenschwarze Wolken aufzogen. Es kam zu einem kurzen und heftigen Gewitterregen, der dafür sorgte, dass die Plätze im trockenen neu verteilt wurden. Die Stimmung war genauso gut wie zuvor, niemand dachte ans Aufhören. Daher ging's einfach munter weiter und es herrschten bei gelegentlich einsetzendem leichten Regen fortan einfach noch engere Platzverhältnisse. Seither weiß ich, dass Alphörner wohl regenresistent sein müssen. Die hatten ihren „Parkplatz“ nämlich in strömendem Regen, während die Gitarren, Mandolinen, Zithern, Hackbretter und Harmonikas genau wie der Kontrabass, die Klarinette oder das Saxophon Schutz unter der Zeltplane suchten.

Beim Online-Auktionshaus Ebay würde man die beiden Veranstaltungen kurz und knackig bewerten:
„guter kontakt - alles bestens - gerne wieder!“

Uwe Köppel, AK Volksmusik